> Die ACAT-Ikone – Die Befreiung des Petrus aus dem Gefängnis, gemalt von Gisela Lange, zum 10. Jahrestag der Gründung der ACAT-Deutschland (nach dem 12. Kapitel der Apostelgeschichte und dem Pfingstereignis)
ACAT: Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter e.V. – Action des Chrétiens pour l‘ Abolition de la Torture
ACAT
wer wir sind
ACAT ist eine ökumenische Menschenrechtsorganisation.
Angetrieben von der Gewissheit: Folter darf um Gottes Willen nicht sein, engagieren sich Christen für eine Welt ohne Folter.
Leitbild
Das Mandat der ACAT-Deutschland
Auch mehr als 70 Jahre nach ihrer Verabschiedung sind die Ziele der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte keineswegs verwirklicht. In dreiviertel aller Länder der Erde wird gefoltert. Deshalb ist für uns als ACAT der Kampf für eine Welt ohne Folter weiterhin von großer Dringlichkeit.
ACAT ist eine ökumenische Menschenrechtsorganisation, in der sich Christen gemeinsam gegen Folter und Todesstrafe engagieren. Wir ermutigen Christen und Kirchen für verfolgte und gequälte Menschen in verantwortlichem Handeln und Gebet einzutreten.
Auf dieser Grundlage ergibt sich folgendes Kernmandat:
ACAT setzt sich schwerpunktmäßig und gemäß ihrer Satzung für Menschen ein, die Opfer geworden oder bedroht sind von:
- Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe. Dazu zählen auch unmenschliche Haftbedingungen (Misshandlungen einschließlich Vergewaltigung, fehlende Hygiene und medizinische Versorgung, Isolationshaft, unverhältnismäßig lange Untersuchungshaft) sowie Gewalt durch Mitgefangene
- Todesstrafe, außergerichtlichen Hinrichtungen sowie Morddrohungen
- Verschwindenlassen
- willkürlicher Haft
- staatlich verübten oder geduldeten Übergriffen und Gewaltandrohungen
Die ungekürzte Fassung des Mandats der ACAT-Deutschland finden Sie hier zum Download als PDF.
Rechtliche Grundaussagen
Ähnlich wie der Artikel 5 der AEMR (Folterverbot) drücken es Art. 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) des Europarats und wortgleich Artikel 4 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union aus:
„Niemand darf der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung unterworfen werden.“
Hierzu Nils Melzer, UN-Sonderberichterstatter über Folter:
„Das Folterverbot … kann man nicht durch einen völkerrechtlichen Vertrag rückgängig machen. … Folter … ist absolut verboten. Da gibt es … keine Ausnahme.“
Das Europäische Übereinkommen zur Verhütung der Folter regelt in Artikel 1:
„Ein europäischer Ausschuss zur Verhütung der Folter … prüft durch Besuche die Behandlung von Personen, denen die Freiheit entzogen ist, um erforderlichenfalls den Schutz dieser Personen vor Folter … zu verstärken.“
In Deutschland nimmt diese Aufgabe die Nationale Stelle zur Prävention von Folter wahr.
Im Deutschen Grundgesetz Artikel 1 heißt es:
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
„Das Recht ströme
wie Wasser und die
Gerechtigkeit wie ein nie
versiegender Bach.“
Amos 5, 24
Auch mehr als 70 Jahre nach ihrer Verabschiedung sind die Ziele der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte für viele Menschen noch immer nicht verwirklicht.
Einsatz durch Gebet und Handeln
Der grundlegende Gedanke der ACAT ist, zu verkünden, dass Folter und die Botschaft des Evangeliums unvereinbar sind.
Die Gründung der ACAT-Deutschland erfolgte 1984. Ein Foto aus der Gründungszeit von ACAT-Deutschland (Dritte von links: Gründungsvorsitzende Magdalena Marx)
- 1974 hielt Amnesty International eine erste internationale Antifolterkonferenz inParis
- etwa 30 französische Christ*innen gründeten daraufhin die ACAT
- Sie hatten den Zusammenhang zwischen ihrem neuen Wissen und ihrem Auftrag als Christ*innen erkannt.
- Sie waren bereit, ihre Herzen für das Handeln Gottes zu öffnen.
- Sie ließen sich von Gottes Geist zu Gebet und Aktion führen.
- Angetrieben von der Gewissheit: Folter darf um Gottes Willen nicht sein!
Christliches Menschenrechtsengagement der ACAT wird seitdem in Verbindung von Gebet und Handeln gesehen und ausgeübt.
Betrachtung zum ACAT-Logo
von Gisela Lange
Mensch und Kerker
Die ACAT stellt ihren Veröffentlichungen ein aus zwei Elementen gebildetes Symbol voran: Die Gestalt eines Menschen mit erhobenen Händen vor einem fest gefügten Rechteck, das, sparsam von drei Senkrechten durchbrochen, den Eindruck eines Kerkers mit hoch angebrachten Gitterstäben vermittelt, den Ort der Finsternis und der Qualen.
„Gebet und Aktion ergänzen sich. Das Gebet ist Ausgangspunkt ins Engagement, und es ist aber auch Fortsetzung der Aktion mit anderen Mitteln.“
Magdalena Marx
Statements von Unterstützer*innen
„Ganz herzlichen Dank für euer Engagement und euren Kampf für eine Welt frei von Folter.“
Barbara Lochbihler – Menschenrechtlerin, Mitglied im UN-Ausschuss gegen das gewaltsame Verschwindenlassen, zitiert aus einem Videobeitrag, 2021
„So vieles läuft falsch in dieser Welt. Die Arbeit von ACAT fühlt sich für mich richtig an. Denn ich habe die Freiheit und die Möglichkeit, mich für andere einzusetzen.“
Annika Rupp – ACAT-Mitglied, zitiert aus einem Videobeitrag, 2021
„Als wir die ACAT gründeten, läuteten wir eine Glocke in der Kirche.“
Père Claude Richard – einer der Mitbegründer der ACAT-Frankreich
Kontakt
Wenn Sie Mitglied der ACAT werden möchten, oder weitere Informationen wünschen, schreiben Sie uns. Sie können sich hier den Antrag auf Mitgliedschaft herunterladen.
Herzliche Grüße
Ihr ACAT-Deutschland Team